Projekte

Ausgangspunkt der Arbeit westgreussen – für immer fort und ganz vergangen der Berliner Künstler el.doelle und Barbara Schnabel ist ein seit langem nicht mehr bewohntes, aber noch komplett eingerichtetes Haus in einer kleinen Gemeinde in Thüringen und die Auseinandersetzung mit den Themen Vergänglichkeit, Heimat und Erinnerung. Objekte und Haushaltsgegenstände wurden dem originären Ort entzogen, mit fotografischen Serien und Videoprojektionen ergänzt und zu einer Rauminstallation transformiert. 100 Jahre deutscher Geschichte in einer Zeitkapsel komprimiert. Durch das Arbeitsprinzip der „archäologischen Spurensicherung“ und einer Neuordnung der Dinge öffnen sich für den Betrachter Empfindungsräume, in denen sich autobiografische und kollektive Erinnerungen verbinden können. Den Künstlern geht es dabei nicht um eine präzise dokumentarische Rekonstruktion bestimmter Ereignisse, sondern um das Erinnern als existenzielles Grundgeschehen. Basierend auf dem Kunstprojekt entwickelten sie in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Tanja Langer das literarische Fotobuch DAS HAUS, das 2014 im Langen­Müller Verlag veröffentlicht wurde und 2021 im Mitteldeutschen Verlag als überarbeitete Neuauflage erscheinen ist.

Das Ausstellungsprojekt westgreussen – für immer fort und ganz vergangen wurde in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. an folgenden Orten: Berliner Kunstverein „Haus am Lützowplatz“ (2012), Galerie „Weißer Elefant“ Berlin (2012), Bunkeranlage Wünsdorf (2013), Kunstkapelle Schneeverdingen (2016), Heinrich-Heine-Haus Lüneburg (2018).

Die Arbeit remember me setzt sich mit dem Thema Erinnerung in der digitalen Gegenwart auseinander und der Fragestellung ´was bleibt´ in einem durch Umweltzerstörung und Artensterben geprägten Zeitalter. Für die Umsetzung dieses Projekts als künstlerische Intervention in der ornithologischen Sammlung des Naumann-Museum im Schloß Köthen, erhielten Barbara Schnabel und el.doelle 2016 ein Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. In ihrer Arbeit reagierten die Künstler mit raumspezifischer Installation, Fotografien und Objekten auf die Sammlung des Vogelkundlers Johann Friedrich Naumann (1780-1857), die mit ihrem Bestand von ca. 1.300 Vogelpräparaten einzigartig in Mitteleuropa ist.